Was wurde auf Sprechstundenschwester.de 2023 am liebsten gelesen? In das aktuelle Ranking flossen die im zurückliegenden Jahr in der Rubrik AKTUELL veröffentlichten Beiträge ein.
Die Schwerpunkte waren etwas andere als 2022. Die meisten Berichte behandelten historische Aspekte, aber auch die vor dem Kollaps stehende ambulante Versorgung stand im Fokus.
Das sind die TOP 5-Beiträge 2023:
Platz 1 und 2 lieferten sich ein Kopf-an-Kopfrennen. Vom Hirschfilet zum Publikumsliebling steht auf dem Siegerpodest. Der im Februar 2023 veröffentlichte Text berichtete über eine Kino-Wiederaufführung des DDR-Fernsehfilms „Marta, Marta“ unter Anwesenheit der Hauptdarstellerin Marijam Agischewa und weiterer Prominenter.
Nur drei Zähler weniger verzeichnet Im Pop-up-Atelier für Nachwendegeschichten auf Platz 2. Bedenkt man, dass dieser Beitrag mehr als zwei Monate später erschien, muss er als eigentlicher Sieger gelten. Das zeigt, dass DDR-Biografien und insbesondere die vielen Brüche nach der Wende noch lange nicht auserzählt sind.
Zum Tag der Arbeit: Kann Hilde Arzthelferin sein? wurde am 1. Mai 2023 veröffentlicht und belegt Platz 3. Der Faktencheck bezieht sich auf eine Lesung von Angelika Klüssendorf, die aus ihrem Roman „Vierunddreißigster September“ las. Natürlich ist ein Roman Fiktion. Dennoch zeigt sich die Sozialisierung oder deren späterer Einfluss an Begriffen und Kategorisierungen. Bleibt man bei der historischen Wahrheit, wurde die Berufsbezeichnung Arzthelferin im Kontext des Romans falsch recherchiert. Die Autorin überdenkt eine Korrektur im Falle einer Neuauflage.
Die Ankündigung von Mitte April 2023, dass das DDR-Museum in Dresden schließt, verursachte die vierthöchsten Zugriffe 2023. Zu wenig Interesse: DDR-Museum Dresden schließt und der Auktionsbericht Das war’s – Inventar des DDR-Museums Dresden versteigert (Platz 6) ein Vierteljahr später lagen nur knapp auseinander.
Eine Überraschung war das Interesse für In fünf Jahren soll Zukunftszentrum in Halle (Saale) eröffnen. Der fünftplatzierte Text beinhaltete keine eigene Recherche, sondern verbreitete – verspätet – eine Presseinformation des Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland. Ob die Beliebtheit wegen eines Tippfehlers in der offiziellen Meldung oder wegen der angekündigten Würdigung der Lebensleistung der Ostdeutschen in der Nachwendezeit zustande kam, ist unklar.
Ende des Jahres konnte wieder ein neues Porträt einer Sprechstundenschwester erscheinen und in den einzelnen Rubriken werden stetig Aktualisierungen vorgenommen.
Die Beiträge 8. September 2023, Berlin: Protesttag für eine gesicherte ambulante Gesundheitsversorgung und So war die aktuelle Protestaktion wurden ebenfalls zahlreich gelesen. In die TOP 5 flossen zweitverwertete Texte aber nicht ein. Würde man die Zugriffe des auf der alternativen Domain veröffentlichten Textes Trillerpfeifen für die ambulante Regelversorgung addieren, müsste das Thema der Praxen am Limit auf Platz 1 stehen.
Neue Rezensionen erschienen im Jahr 2023 aus Zeitgründen nicht. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala der bereits veröffentlichten Rezensionen steht Lütten Klein. Auf Platz 2 und 3 folgen Unerhörte Ostfrauen und Eh ichs vergesse.
2024 wird für Sprechstundenschwester ein ereignisreiches Jahr. Die Forschung und die Recherchen laufen weiter. Hinweise sind weiterhin willkommen.
Foto: Dagmar Möbius
Bröckelnde Fassade am Ambulatorium Schillingstr. Berlin-Mitte (April 2023)