Diese Meldung wäre beinahe untergegangen: Mitte Februar 2023 informierte der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider, dass in Halle (Saale) das Zukunftszentrum als „zentraler Ort, der die Lebensleistung der Ostdeutschen in der Nachwendezeit ohne Nostalgie würdigt“, entstehen soll. Wissenschaft, Kultur und Dialog unter einem Dach wollen aus vergangenen Umbruchserfahrungen und -prozessen lernen und die anstehenden zahlreichen Transformationsprozesse der Zukunft gestalten. Menschen aus allen Lebensbereichen sollen zusammenkommen und über ihre heute prägenden Umbruchserfahrungen ins Gespräch kommen und Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen finden.
Screenshot: DM
In der Presseinformation vom 16. Februar 2023 ist von Lebensleitung die Rede …
Beworben hatten sich auch die Städte Eisenach, Frankfurt (Oder), Jena, Leipzig und Plauen. Eine unabhängige Jury entschied sich für Halle (Saale). Sie begründete das unter anderem „mit einer reichen und vielfältigen, international vernetzten Kultur- und Wissenschaftslandschaft, einschlägigen Transformationserfahrungen in Stadt und Region, vor allem im wirtschaftlichen und ökologischen Bereich, mit guter Erreichbarkeit, einem Baugrundstück, das für die Brüche Halles steht und gleichzeitig mit dem Bau eines Zukunftszentrums die Chance zu einer Weiterentwicklung der Stadt bietet.“
In die Jury waren im September 2022 folgende Persönlichkeiten berufen worden:
Marianne Birthler
Katrin Budde
Dr. Marta Doehler-Behzadi
Prof. Dr. Raj Kollmorgen
Basil Kerski
Monika Lazar
Prof. Dr. Astrid Lorenz
Prof. Dr. Steffen Mau
Dr. Thomas de Maziére
Dr. Reimar Molitor
Cornelia Pieper
Matthias Platzeck
Ulrike Poppe
Prof. Dr. Gwendolyn Sasse
Dr. Barbara Steiner
Am Riebeckplatz unweit des Hauptbahnhofs soll das Zukunftszentrum auf rund 2.400 Quadratmetern entstehen. Ein Architekturwettbewerb und die Gründung der Trägerinstitution wurden vom Ostbeauftragten angekündigt. Im Jahr 2028 soll das Zukunftszentrum in Halle (Saale), und damit in der ostdeutschen Stadt, in der nach jetzigem Recherchestand die meisten Sprechstundenschwestern ausgebildet wurden, eröffnen.
Foto: Ralf Lotys hielt 2011 stattfindende Abrissarbeiten am Riebeckplatz in Halle (Saale) fotografisch fest.