Die Weltgesundheitsorganisation hat das Jahr 2020 zum Internationalen Jahr der professionell Pflegenden und Hebammen erklärt. Am 12. Mai, dem internationalen Tag der Pflegenden, wird der 200. Geburtstag der Pionierin der Krankenpflege, Florence Nightingale, gefeiert.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe unterstützt die Kampagne und hat sich der internationalen Initiative „Nursing now“ angeschlossen. 480 Gruppen in 110 Ländern wollen berufsbezogene Aktivitäten planen und umsetzen. Regierungsoberhäupter wurden ausdrücklich ermuntert, in ihren Neujahrsansprachen die Profession Pflege zu würdigen, weil diese eine zentrale Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung spielen.
Im Januar 2020 startet die Nightingale Challenge, ein Fotowettbewerb #NursingInFocus. Damit soll vor allem die Generation junger Pflegefachpersonen und Hebammen als Führungskräfte, Praktiker’innen und Multiplikator*innen im Gesundheitswesen befähigt und gefördert werden.
Am 7. April 2020 veröffentlicht die WHO den „State of the World’s Nursing Report“. „Der Bericht wird beschreiben, wie die Pflegefachpersonen dazu beitragen können, das WHO-Ziel der allgemeinen Gesundheitsversorgung und die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Bereiche für politische Weiterentwicklung über die nächsten drei bis fünf Jahre werden herausgestellt. Der Report liefert zudem eine fachliche Beschreibung des Pflegefachpersonenpotenzials in den Mitgliedsstaaten einschließlich Anzahl und Arten von Pflegefachpersonen, Qualifikation, Regulierung, Berufsausübung, Führung und Genderaspekten“, heißt es auf der DBfK-Website.
Aus der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin: ” […] Ich danke den vielen, die sich für unser Gemeinwesen einsetzen, haupt- und ehrenamtlich: den Polizisten, Feuerwehrleuten und all denen, die ihren Mitmenschen in schweren Situationen beistehen. Sie alle bilden das Rückgrat unserer Demokratie.[…]”
Die Pflegenden werden nicht explizit genannt.
Dafür spricht sich Bundesfamilienministerin Franziska Giffey angesichts der Probleme bei der Stellenbesetzung unter anderem im Pflegebereich für eine Aufwertung der sozialen Berufe aus. In einer dpa-Meldung vom 30. Dezember 2019 wird sie so zitiert: “Es geht hier um Berufsfelder, die gerade in Zeiten der Digitalisierung eine besondere Bedeutung haben – weil sie eben gerade nicht automatisch ablaufen können, sondern weil hier der Mensch unersetzlich ist.” Es werde immer Menschen brauchen, die sich um die Bildung der Kinder kümmern sowie Ältere und Kranke professionell versorgen. “80 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, die eine hochqualifizierte Arbeit leisten, aber häufig für die Ausbildung Schulgeld mitbringen müssen, nicht entsprechend bezahlt werden und wenig Karriereperspektiven haben.”
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