Jahrgang 1961 – Forscherin sucht Angehörige der „Generation Mauerbau“

Für ein von der Universität Konstanz in Kooperation mit der Stiftung Berliner Mauer und dem Archiv Deutsches Gedächtnis der Fernuniversität Hagen durchgeführtes multimediales Interviewprojekt zur Ost-West-Perspektive auf die jüngste deutsch-deutsche Geschichte können sich ab sofort 1961 Geborene bewerben. Die Befragung der Generation Mauerbau“ setzt die 2019 durchgeführte Interviewstudie der „Generation 1975 – Mit 14 ins neue Deutschland“ fort. Gesucht werden Interessierte mit ganz verschiedenen Biografien, gern auch mit Migrationshintergrund. Diese sollten bis zum Mauerbau in Baden-Württemberg, Sachsen, West- oder Ost-Berlin gelebt haben.

Systematische Unterschiede zwischen krisenerfahrenen und krisenunerfahrenen Gruppen?

Zitat aus der Presseinformation: Während viele Menschen im Westen Deutschlands in der Corona-Krise erstmals erlebten, dass sich der eigene Alltag überraschend und einschneidend verändert, ist dies für die Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, keine ganz neue Erfahrung. Sie haben – mitten im Leben stehend – nach der Wiedervereinigung eine massive Transformation erlebt, die für viele eine vollkommene Neuorientierung im beruflichen und privaten Leben nach sich gezogen hat. „Wir fragen nach systematischen Unterschieden zwischen der krisenerfahrenen und krisenunerfahrenen Gruppe. Wie erleben die Menschen im Osten und Westen im Jahr 2021 die Corona-Krise, aber auch weitere Krisen wie die Klima- und Demokratiekrise?“, erläutert Projektleiterin Dr. Christiane Bertram, Juniorprofessorin an der Binational School of Education (BiSE) der Universität Konstanz.

Bewerber*innen können sich ab sofort in eine Online-Datenbank eintragen.

Wie die Interviews dokumentiert werden

Die Medienkünstlerin Ina Rommee und der Fotograf Stefan Krauss (KRRO Film GbR) führen die Interviews zwischen von September und November 2021 zu Hause bei den Bewerber:innen. Die Gespräche werden als Video aufgezeichnet. „In einem ersten, lebensgeschichtlichen Teil erzählen die Studien-Teilnehmenden von ihren Erfahrungen vor und nach der Wiedervereinigung, in einem zweiten Teil werden gezielt Fragen nach den besagten Krisenerfahrungen gestellt“, heißt es in dem Aufruf.

Was danach passiert

Die Interviews werden wissenschaftlich ausgewertet und sollen in der historisch-politischen Bildung innerhalb und außerhalb der Schule genutzt werden. Mit dem Material sollen öffentliche Videoinstallationen gestaltet werden, die zur gegenseitigen Wahrnehmung, zur Reflexion und zum Austausch einladen und öffentlichkeitswirksam präsentiert werden. Wer einmal sehen möchte, wie das real wirkt, kann sich die Videoinstallationen mit der „Generation 1975“ anschauen: bis 1. August 2021 im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart und bis Ende Oktober 2021 in Berlin in der Erinnerungsstätte der Stiftung Berliner Mauer „Notaufnahmelager Marienfelde“.

 

Bild: Stiftung Berliner Mauer, Foto: privat

 

Aussichtsplattform auf Erdhügel mit winkender Frau, 1961

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